Selbstverantwortliches Wildpflanzensammeln
Überall in der freien Natur dürfen wildwachsende Pflanzen geerntet werden, außer die Pflanzen sind gefährdet oder geschützt (Rote Liste) oder man befindet sich in einem Naturschutzgebiet (hier darf auch keine Brennnessel gepflückt werden).
Die Menge der – nur zur privaten Verwendung – geernteten Wildpflanzen oder -früchte darf die Größe eines „Handstraußes“ oder Körbchens nicht überschreiten (Naturschutzgesetz).
Sammeln Sie stets so achtsam, dass die Pflanzen an ihrem Standort nicht dadurch gefährdet werden, d.h. insbesondere Wurzeln in so geringen Mengen, dass die Pflanzen fortbestehen können.
Achten Sie im eigenen Interesse auf unbelastete Standorte und sauberes Erntegut. Halten Sie Abstand von gespritzten und überdüngten Feldern, beweideten Wiesen, vielbefahrenen Straßen, Bahndämmen, Industriestandorten und Flughäfen. Auch unverantwortliche Hundehalter können eine Belastung für Wildpflanzen- und Naturliebhaber sein.
Selbstverständlich sollten Sie Ihr Erntegut gründlich waschen, bevor Sie es verzehren oder roh haltbar machen (Blüten sind eine Ausnahme).
Sorge vor dem Fuchsbandwurm kann am besten durch die Einordnung des Gefährdungspotentials beim Robert Koch Institut relativiert werden. Es ist kein Infektionsrisiko im Zusammenhang mit Wildpflanzen oder Freilandobst und -gemüse nachgewiesen.
Das Probieren auf Führungen und Events ist selbstverständlich freiwillig.
Sammeln Sie stets nur, was Sie sicher kennen und nur so viel Sie wirklich brauchen! Nutzen Sie ein Wildpflanzenbestimmungsbuch!
Informieren Sie fragende Personen über den Grund Ihres Sammelns; bedenken Sie, es könnte der Besitzer der Wiese, des Knicks oder des Waldes sein. Wenn Sie alle vorgenannten Punkte beherzigen, wird Ihnen die Sammelquelle vermutlich weiterhin offen stehen.
Wenn Sie einen Garten (Felder, Gewässer oder Wald) besitzen, bereichern Sie ihn durch Erhaltung oder Einrichtung von „Wildkräuterecken“ und Wildobst sowie „essbaren Bäumen“. So haben Sie die wertvollen Wildpflanzen immer griffbereit – und die Natur und unsere Nachfahren werden es Ihnen danken!
In Anlehnung an: Rudi Beiser, „Unsere essbaren Wildpflanzen“, Kosmos.